ISSN 1335-8715

17-08-2006   David Ravic   Ideológia   verzia pre tlač

Křivá zrcadla modernismu: Libertariáni

Často vnímáme liberální a konzervativní koncepci vidění světa jako komplementární a tím navzájem slučitelné. Bohužel, není tomu tak zcela. Naopak v tomto textu se pokusím vysvětlit na základě analýzy jedné knihy opak. Liberalismus, nově libertarianismus proto, aby se odlišil od levicových liberálů, má velice blízko k socialismu, je dokonce jeho rodným dvojčetem. Není proto náhodou, že konservativci především v první polovině 20. století, se kriticky vyjadřovali k ateistickému a racionalistickému liberalismu, stejně jak jsou kritičtí k socialistické verzi modernistické utopie.

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RE: Objektivizmus
autor: vychodnar
pridané: 18-08-2006 16:21


Über den Unterschied zwischen einem Dogma und einer gefühlten Selbstverständlichkeit könnte man sich bestimmt lange streiten. Zumindest scheint der Nicht-Glauben auch für den Kollegen aus dem Objektivisten-Lager ein integraler Bestandteil dieser Schule zu sein — insofern bestätigt er meine im ersten Beitrag zu diesem Thema geäußerte Vermutung, daß für Rand-Anhänger Atheismus eine nicht verhandelbare Grundlage ihres Standpunktes ist.

Aber was ist eigentlich mit Selbstverständlichkeit gemeint? Wenn beispielsweise jemand den Satz sagt “Für mich ist es selbstverständlich, daß es keinen Gott gibt, weil es soviel Böses und Schlechtes auf der Welt gibt, das ein gütiger Gott nicht zulassen würde”, dann ist das eine völlig problemlose und in jeder Hinsicht zulässige persönliche Aussage. Denn auf dieser Ebene ist klar, daß andere Individuen zu anderen Schlußfolgerungen kommen und gute Gründe für diesen oder jenen Glauben finden können.

Die objektivistische Selbstverständlichkeit ist aber eine ganz andere. Die Anhänger dieser Schule meinen, daß Atheismus die einzige Schlußfolgerung sei, zu der ein vernünftiger Mensch vernünftigerweise kommen kann, wenn er über Glaubensfragen nachdenkt — Fakten und Logik gestatten ihm ja angeblich überhaupt keine andere Schlußfolgerung. Aber das ist natürlich ziemlicher Unsinn. Der Satz Es gibt keinen Gott ist ebensowenig beweisbar wie der Satz Es gibt keine schwarzen Schwäne. Der letzte Satz erschien dem durchschnittlichen Mitteleuropäer sehr lange als empirisch gut abgesichert, ja quasi als Selbstverständlichkeit, bis irgendwann die großen Seefahrer nach Australien segelten und dort Cygnus atratus trafen.

Ebenso ist die Tatsache, daß Gott sich bisher noch nicht im Kabelfernsehen offenbart hat, kein Beweis für seine Nichtexistenz — man kann diese Nichtexistenz nicht beweisen, ebenso wie man die Nichtexistenz schwarzer Schwäne nie beweisen konnte, auch vor der Entdeckung Australiens nicht. Selbst damals konnte man redlicherweise nur sagen: Bisher haben wir noch keinen schwarzen Schwan gesehen.

Und da liegt dann eben das Problem, wenn die Objektivisten behaupten, daß




Dogmen benötigen die Religiösen, nicht die Objektivisten. Kein Atheist muss beweisen, dass es Gott nicht gibt. Die Beweislast liegt bei denen, die die Existenz eines Gottes behaupten.


Nein, eine Beweislast liegt bei überhaupt niemandem. Bei eschatologischen Fragen gibt es ohnehin kein Beweisen, sondern nur ein Glauben oder Nicht-Glauben. Und das ist eine persönliche Frage, keine objektiv entscheidbare Frage. Aber selbst wenn solche Fragen prinzipiell wissenschaftlichen Methoden zugänglich wären — selbst dann könnte man einen Satz wie Der christliche Gott existiert nicht niemals beweisen, sondern ihn allenfalls für empirisch nicht widerlegt halten, solange Gott sich noch nicht im Kabelfernsehen offenbart hat. Aber wenn der Satz diesen Status hat — empirisch noch nicht widerlegt zu sein — kann man immer noch mit guten Gründen daran glauben, daß dieser Satz widerlegbar ist und widerlegt wird. Die Vermutung, daß sich bisher noch nicht widerlegte Sätze letztendlich doch widerlegen lassen ist der Antrieb fast allen wissenschaftlichen Arbeitens, jedenfalls in den empirischen Wissenschaften.

Also, um es kurz auf den Punkt zu bringen: Wenn die Objektivisten meinen, es sei eine Selbstverständlichkeit keinen Glauben zu haben, dann machen sie zwei zentrale Fehler. Erstens, sie glauben, man könne eschatologische Fragen wissenschaftlich klären, sie bedienen sich also eines völlig falschen Werkzeugs. Aber vielleicht wird in objektivistischen Haushalten ja auch das Geschirr mit der Klobürste gespült. Zweitens, sie glauben, daß wissenschaftliche Erkenntnis zu endgültigen Beweisen führen kann. Also hängen sie scheinbar irgendeiner vor-fallibilistischen Erkenntnistheorie an, was vor dem Hintergrund der wissenschaftstheoretischen Diskussion des letzten Jahrhunderts — Popper, Albert, Lakatos, Kuhn, Feyerabend — sicher nicht ganz unproblematisch ist.

Bringt man beide Fehler zusammen, dann ergibt das eben diesen Rand’schen Libertär-Bolschewismus, der mir arges Sodbrennen verursacht. Ob mir Marx oder Rand den objektiven Gang der Geschichte und das objektiv richtigerweise von mir zu Glaubende doktrinär vermitteln wollen, ist mir egal. Sie sind beide überflüssig, stehen sich in vielen Dingen aber so nah, daß es Cousin und Cousine sein könnten.


 
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